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Philipp Lengsfeld war Schüler der EOS „Carl von Ossietzky“ und engagierte sich in der Reform- und Oppositionsbewegung der DDR, unter anderem beim Umweltschutz. Im Herbst 1988 gehörte er zu den Schülern, die offen für die Solidarnosc-Bewegung in Polen eintraten und Reformen und offene Kritik in der Schule und in der gesamten DDR einforderten. Mit den Aktionen im Herbst 1988 und der „Ossietzky-Schul-Affäre“ fand der Protest seinen Höhepunkt, es folgten der Schulverweis und der Ausschluss aus der FDJ. Die DDR-Regierung erlaubte im Zuge der Familienzusammenführung die Ausreise in den Westen, da seine Mutter Vera Wollenberger als eine der führenden Oppositionellen, bereits die DDR verlassen hatte. Philipp Lengsfeld verweigerte sich einer dauerhaften Ausreise oder Ausbürgerung und bestand auf einem Visum für 365 Tage mit dem Recht der mehrfachen Wiedereinreise. Am 9. November 1988 verließ er Ost-Berlin über die Friedrichstraße nach West-Berlin, fuhr mit dem Zug nach Hoek van Holland, und von dort mit der Fähre nach Großbritannien. Dort besuchte er in Cambridge die Schule. Eigentlich plante er die Rückkehr in die DDR zum Ende des Schuljahres in Großbritannien, im Sommer 1989. Aufgrund der politischen Lage erschien eine Rückkehr aber nicht sinnvoll, er beantragte eine Verlängerung des Visums und auch einen westdeutschen Reisepass. Obwohl die Staatssicherheit intern auf ein Einreiseverbot und damit einer faktischen Ausbürgerung drängte, wurde diese aus politischen Gründen abgelehnt. Da im November 1989 die Rehabilitierung an der Ossietzky-Schule im Gange war und die Wiederzulassung an der Schule erfolgte, verließ er Cambridge am 7. November 1989, um nach Ost-Berlin zurückzukehren. Die Abfahrt erfolgte mit dem Zug nach Harwich, da der Zug jedoch Verspätung hatte, verpasste er die Abfahrt der Fähre. Den Abend verbrachte er in einem Hotel in Norwich, wo er am Abend des 9. November im Fernsehen im Hotel den Mauerfall in Berlin erlebte. Am nächsten Tag verließ er Großbritannien mit der Fähre nach Hoek van Holland, fuhr mit dem Zug weiter und kam in Oebisfelde in die DDR-Grenzkontrolle, die seine Wiedereinreise mit dem Hinweis ablehnte, das Visum sei abgelaufen. Nach einem Disput ließ der Vorgesetze ihn passieren, es folgte die Weiterfahrt nach Berlin und die Rückkehr nach Ost-Berlin über die Friedrichstraße, wo fanden keine geregelten Kontrollen mehr stattfanden. Am Montag, den 12. November besuchte er wieder die Ossietzky-Schule. Sein Reisepass enthält außerdem das Visum vom 14. November 1989, das zur mehrfachen Ausreise berechtigte, und die zahlreichen Kontrollstempel aus dem Winter 1989/90.
Philipp Lengsfeld war Schüler der EOS „Carl von Ossietzky“ und engagierte sich in der Reform- und Oppositionsbewegung in der DDR, unter anderem im Bereich des Umweltschutzes. Im Herbst 1988 gehörte er zu den Schülern, die offen für die Solidarnosc-Bewegung in Polen eintraten und Reformen und offene Kritik in der Schule und in der DDR gesamt einforderten. Das Abschlusszeugnis 10. Klasse vom Juli 1988 enthält eine persönliche Bewertung, wo vor allem die kritische Haltung Lengsfelds zwar verklausuliert, aber deutlich betont wird. Das Zeugnis mit der kritischen Bewertung kann als eine letzte Warnung an ihn gelten, seine kritische Haltung aufzugeben. Mit den Aktionen im Herbst 1988 und der „Ossietzky-Schul-Affäre“ kam der Protest zu einem Höhepunkt, es folgte der Schulverweis und der Ausschluss aus der FDJ.
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