Object

Title: Flucht über Ungarn

Létrehozó:

Carola Kuschel

Tárgy típusa:

Dokument

Földrajzi hely (térbeli elhelyezés):

47.497912,19.040235 OpenStreetMap

Idő (időbeli elhelyezés):

1989-9-16

Leírás:

Im Januar 1989 bekam Frau Carola Kuschel eine Reise nach Ungarn geschenkt. Ihr Freund war ebenfalls eingeladen, die Reise sollte im September stattfinden. Im Februar des Jahres besuchte Frau Kuschel die Silberhochzeit einer Tante in Westdeutschland. Nach diesem Besuch verfestigte sich der Wunsch aus der DDR auszusiedeln, da sie dort nicht die Freiheit leben konnte, die sie sich wünschte, und beispielsweise wegen Unangepasstheit kein Abitur machen durfte. In der Nacht vor ihrer Ungarn-Reise beschloss Frau Kuschel zusammen mit ihrem Freund in den Westen zu gehen. Sie informierte ihre Eltern über ihr Vorhaben, und diese bestärkten sie in ihrem Entschluss, auch wenn in dieser Nacht viele Tränen flossen. Frau Kuschel überschrieb noch ihrem Bruder den Trabbi, damit der Familie nicht das Auto weggenommen wurde. In Budapest angekommen fuhr das Pärchen mit einem Taxi in die Westdeutsche Botschaft, die jedoch geschlossen war, da es Samstag war. Der Taxifahrer bot an, sie zur Zuglietkirche zu bringen. Er wollte kein Geld für die Fahrt und lud noch weitere junge Ostdeutsche ein, mitzufahren. Frau Kuschel wurde schnell bewusst, dass vor dem Auffanglager der Zuglietkirche auch Stasibeamte warteten. Einer der Stasibeamten befragt auch sie auch gleich und lies erst von ihr ab, als ihr ein tätowiertet Mann zu Hilfe kam, von dem Frau Kuschel annahm, dass er in der DDR viel Zeit im Gefängnis verbracht hat. Drei Tage blieb das Paar im Lager, bis sie einen Platz in einem Reisebus nach Westdeutschland bekamen. Fünf Reisebusse fuhren in einer Kolonne, vorn und hinten von VW-Bussen begleitet. An Raststätten gab es Zwischenstopps, wo Verpflegungsbeutel und Kleidung (Tennissocken) ausgeteilt wurden. Sie fuhren ins Auffanglager nach Deggendorf, wo ein Begleiter sie mit den Worten verabschiedete: „Jetzt kann Honecker seine roten Rüben selber fressen“. Frau Kuschel hörte das mit gemischten Gefühlen, schließlich hatte sie ihre Eltern zurückgelassen. Nach zwei Tagen ging es weiter nach Ehingen in ein stillgelegtes Altersheim eines katholisches Trägers. Dort wurde Frau Kuschel wegen des Verdachts auf Stasi-Mitarbeit vom BND verhört, weil sie in der DDR in einem Jugendtouristenhotel gearbeitet hat. Die These des BND war, dass in der DDR nur Leute an Hotelrezeptionen haben, die Gäste aushorchen sollten. In Ehingen bekamen Frau Kuschel und ihr Freund ein Zugticket nach Heidenheim in der Schwäbischen Alp, wo sie Bekannte hatten. Dort lebten sie neun Monate in einem Gasthof, die Kosten für die Übernachtungen übernahm zum größten Teil die Stadt und so bezahlten sie für eine Übernachtung anstelle von 60 DM nur 12 DM. In Heidenheim meldete sich Frau Kuschel gleich beim Arbeitsamt und erhielt Arbeitslosengeld, das entsprechen ihrem gelernten Beruf als Elektrikerin berechnet wurde. Nach ein paar Tagen hatte sie jedoch bereits einen Arbeitsvertrag bei Bosch, so dass zwischen ihrem Job in der DDR und dem in der BRD nur drei Wochen vergangen waren. Bei Bosch montierte sie am Fließband Kühlschränke – 540 Stück täglich. Zwei Jahre später trennte sich Frau Kuschel von ihrem Freund und kehrte zurück nach Berlin bzw. Oranienburg. Objekte: - Reisepass - Stasivermerke - Kaufvertrag Trabbi - Arbeitsvertrag Bosch

Formátum:

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Azonosító:

oai:europeana1989.eu:1651

Nyelv:

Deutsch

Licenc:

Creative Commons Namensnennung -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-SA)

Jogtulajdonos:

Carola Kuschel

Digitalizálás:

Europeana 1989 - Berlin, 12-13.09.2014

Origin Country:

Germany

Object collections:

Last modified:

2019. ápr. 17.

In our library since:

2014. szept. 12.

Number of object content hits:

440

All available object's versions:

https://fbc.pionier.net.pl/zbiorki/publication/1654

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Edition name Date
BLN009 2019. ápr. 17.
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