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Jana Ebert
Postkarten
1989-7 ; 1989-12
Den Sommer 1989 habe ich ganz langweilig verbracht. Ich war mit meinen Eltern im Vogtland wandern. Von den aufregenden Fluchten vieler Menschen über Ungarn habe ich erst später erfahren. Ich ging in Leipzig in die Schule und dort wurden wir zu Beginn des Schuljahres belehrt, dass wir Montags nicht in die Innenstadt durften. Ende Oktober/Anfang November gab es Diskussionen in der Klasse, da der Vater einer Mitschülerin als Mitglied der Kampftruppen vor der Nikolaikirche stand. Sie weinte und hatte Angst um ihren Vater. Woraufhin eine andere Mitschülerin sie ziemlich empört fragte, warum sie Angst um ihren Vater hätte. Das Gegenteil wäre der Fall, weil er gegen friedliche Leute vorgehen würde. Daraufhin entwickelte sich eine sehr spannende Diskussion. Auch in der folgenden Wendezeit entwickelten sich immer weitere Diskussionen und alles wurde in Frage gestellt. Die Lehrer haben uns gefragt, ob wir ihren Unterricht gut fänden, oder ob sie etwas ändern sollen. So ungefähr stelle ich mir auch die Umbrüche 1968 vor. Es war die große Freiheit im Denken und Handeln und die dauerte auch ein paar Jahre an. Wenig später, vermutlich im Dezember, wurde der Samstag als Unterrichtstag abgeschafft, da hatten wir Samstag immer frei und konnten endlich mal an einem Samstag nach Berlin fahren. Objekte: Postkarten aus dem Vogtland von 1989
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deutsch
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Europeana 1989 - Berlin, 12-13.09.2014
Germany
2019-04-17
2014-09-12
105
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