Szukana fraza: [Opis = %22Wir kommen aus Markkleeberg bei Leipzig. Am 2. Oktober 1989 erlebte ich die Demo in der Leipziger Innenstadt als %E2%80%9EZaungast%E2%80%9C. Die Polizeiaufgebote in der Stadt %C3%A4ngstigten mich%2C ich f%C3%BChlte mich beobachtet und erlebte die Situation als sehr angespannt. %0D%0A%0D%0AEine Woche sp%C3%A4ter%2C am 9. Oktober%2C habe ich meinen Vater in Freiburg im Breisgau besucht. Er feierte seinen 80. Geburtstag. Meine beiden %C3%A4lteren S%C3%B6hne%2C die zu dieser Zeit in Leipzig studierten%2C begleiteten mich. Den ganzen Tag sa%C3%9Fen wir alle gespannt vor dem Fernseher und beobachteten die Situation. Es war alles sehr emotionsgeladen. Mein Mann war mit unserem dritten Sohn zu Hause in Leipzig geblieben. Uns war klar%2C wenn es zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen w%C3%A4re%2C w%C3%A4ren unsere gro%C3%9Fen S%C3%B6hne im Westen geblieben. Aber zum Gl%C3%BCck verlief der Abend anders%5C: Wir lagen uns alle in den Armen und feierten%2C dass die ganze Sache friedlich abgelaufen ist.%0D%0A%0D%0AZur%C3%BCck in Leipzig%2C sind wir jeden Montag mit den Demonstrationen gelaufen. Die Situation damals war ein absoluter Ausnahmezustand. Alles%2C was vorher wichtig erschien%2C war pl%C3%B6tzlich unwichtig. Das pers%C3%B6nliche Kulturleben beispielsweise lag %E2%80%9Ebrach%E2%80%9C %5C- ich ging kaum noch ins Konzert.%0D%0A%0D%0AAm Tag des Mauerfalls hatte ich Dienst als Hebamme im Krankenhaus. Im Dienst habe ich es gar nicht so richtig mitbekommen%2C erst w%C3%A4hrend der Heimfahrt mit dem Bus war alles so %E2%80%9Eaufgeregt%E2%80%9C%2C alle sprachen miteinander und freuten sich. Gleichzeitig gab es eine ganz gro%C3%9Fe Unsicherheit%2C man wusste nicht%2C in welche Richtung das geht.%0D%0A%0D%0ADie Zeit danach%2C vor allem die unsicheren Arbeitsbedingungen%2C waren dann schon ern%C3%BCchternd. Ich verlor meine Stelle und ging zum Arbeiten in den Westen.%0D%0A%0D%0AFotos haben wir damals nicht gemacht und auch sonst habe ich kein Objekt%2C das ich zum Projekt beisteuern kann.%22]

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